Vom Friedhof zum Bestattungsgarten

Friedhöfe sind wichtig
Friedhöfe als Orte der Erinnerung, der Begegnung mit Tod und Vergänglichkeit erfüllen eine wichtige Funktion im gemeindlichen Zusammenleben: den Generationen-übergreifenden Zusammenhalt in der Bevölkerung. Friedhöfe waren immer schon mehr als nur Beisetzungsstätten. Das ist nicht erst so, seit sich die Bestattungskultur in einer spürbaren Umbruchphase befindet.

Bestattungskultur erhalten
Der demographische Wandel mit seiner bereits heute sichtbar werdenden veränderten Gesellschaftsstruktur hat auch Auswirkung auf Themen wie Grabpflege und -erhaltung. Es wird zunehmend wichtiger, dass Erwerb und Betreuung der Grabstätten für alle bezahlbar bleiben und so erhalten werden kann. Schon heute erkennen wir, dass Wünsche nach neuen Bestattungsformen neben die bisher üblichen treten: die Erdbestattung verschwindet mehr und mehr, Urnenbegräbnisse nehmen zahlenmäßig enorm zu. Das hat spürbare Auswirkungen. Aufgelockerte, parkähnliche Anlagen werden in Zukunft deutlichen Vorrang gegenüber dem bisher üblichen streng geometrischen Zuschnitt der Friedhofsanlagen haben.

Zeitgemäße Grabformen entwickeln
Um diesen erkennbaren Trends gerecht zu werden, habe ich gemeinsam mit den Fachabteilungen der Gemeindeverwaltung ein Konzept erstellt, wie die gemeindeeigenen Friedhöfe nachhaltig und zukunftsorientiert gestaltet werden können. Es entstand so z.B. die Idee zu den  Urnengemeinschaftsgräbern, die sich hervorragend in die jeweilige Friedhofsumgebung einbinden lassen. Für Grabbesitzer und Friedhofspfleger bedeutet das eine deutlich effizientere Handhabung bei Pflege und Erhaltung. Als neue Grabvariante haben wir auch Baumgräber als neuartige Bestattungsart vorgesehen. Mit dem Ausbau unserer Friedhofsflächen zu Bestattungsgärten gehen wir auf die veränderten Wünsche nach modernen Grab- und Bestattungsformen ein. Sie stellen meiner Meinung nach eine echte Weiterentwicklung der bisherigen gemeindlichen Friedhofskonzeption dar, die mittlerweile in die Jahre gekommen ist.

Ewigkeitsfelder für eine dauerhafte Kultur der Erinnerung
Für die Zeit nach Ablauf einer Grabnutzungsfrist ist ein völlig neues Gestaltungskonzept vorgesehen: das Ewigkeitsfeld. An ausgewähltem Ort erhält jeder Friedhof seinen speziellen Ort der Erinnerung. Dort besteht dann die Möglichkeit, die Asche der abgelaufenen Grabstätten an zentraler Stelle zu sammeln. Auf einer hier errichteten Stele aus Stein können zukünftig die Namen der Verstorbenen mit ausgelaufener Grabnutzung eingraviert werden. Sie sind so der endgültigen Vergessenheit entrissen.

Sebastian Greiber (Bürgermeister)

Neukonzeption für die Friedhöfe in den Ortsteilen


Urnengemeinschaftsgrab
mit individuellem Grabmal

Gärtner-gepflegter Bestattungsgarten
mit eigenständigem Grabdenkmal

Urnengemeinschaftsgrab
mit gemeinsamen Grabmal

Gärtner-gepflegter Bestattungsgarten
mit vorhandenem Grabdenkmal und Beschriftung

Baumgräber

Gärtner-gepflegter Bestattungsgarten
Beschriftete Bronzescheiben

Ewigkeitsfeld

Nach dem Ablauf der Nutzungsfrist
Verbringung der Asche mit der Möglichkeit zur Beschriftung als ewiger Erinnerung an den Verstorbenen